Torhausgespräche 2025

Kleines Land – große Sorge

Stadtschreiberin Katrin Groth gab einen Einblick in die Verhältnisse Estlands, das Lebensgefühl der Esten und ihren Blick auf Nachbarn Russland. Trotz der Besorgnis überwiegt das positive Lebensgefühl

Lesung (wil) In der Reihe wortReich konnte Wilhelm Lienert namens des Vereins Brücke nach Osten am Dienstag die Stadtschreiberin Katrin Groth begrüßen, die über ihre Erfahrungen in Tartu berichtete. Im Mittelpunkt standen das Lebensgefühl und die Lebensverhältnisse der Esten, natürlich unter dem Eindruck der aggressiven Politik ihres russischen Nachbarn.

Die „Heimatecke“ im Foyer der Kreissparkasse war vollbesetzt, was vom Interesse der Gmünder an den Informationen aus Europas Nordosten zeugt. Und diese bekamen die Besucher „aus erster Hand“ von Katrin Groth, die vom deutschen Kulturbüro als Stadtschreiberin in die letztjährige Kulturhauptstadt Dorpat, estnisch Tartu, entsandt worden war. Martin Pabst, im Kulturbüro für das Baltikum zuständig, moderierte die Veranstaltung und stieg schon mit seinem Vergleich der Anreise in die Feinheiten des Berichts ein. Katrin Groth hat sich dem Land mit dem Zug genähert und erfahren, dass Zeit für die Esten eine andere Rolle spielt als für uns. Es ist vieles gemütlicher, langsamer und beschaulicher, das Leben im Jetzt und Hier hat einen höheren Stellenwert als hierzulande. „Wenn du den Nachbarn siehst, ist es gut, wenn du ihn hörst, ist er zu nahe“ ist eine estnische Weisheit. Allerdings verteilen sich 1,3 Millionen Esten – was der Bevölkerung Münchens entspricht – auf eine Fläche so groß wie Niedersachsen. Groth schilderte die vielen Holzhäuser in dem waldreichen Land, das heimelige Gefühl, das einen überall umgibt. Doch darf man Estland nicht als rückständig vermuten, seit der Unabhängigkeit von der Sowjet-Union hat sich das Land technisch rasend schnell entwickelt, ist uns im digitalen Sektor weit voraus. Die Steuererklärung sei in einer Minute erledigt, wird behauptet, denn die komplette Verwaltung wird digital abgewickelt – mit Sicherungskopien in Luxemburg, wodurch das Land im Falle einer Besetzung von überall in der Welt verwaltet und regiert werden könnte.

Und die Invasion wird in dem kleinen Land durchaus als reale Bedrohung empfunden. Still und unaufgeregt werden seit Jahren Vorbereitungen getroffen, was in diesem Fall geschehen müsste. Hysterie und Panik sind den Esten fremd, bei ihnen dominiert das Zusammensein und oft auch die Improvisation in allen Lebenslagen. Dies zeigt sich auch im Umgang mit den vielen ukrainischen Flüchtlingen, die große Solidarität erfahren.

Typisch für Estland ist der Umgang mit Brot. Jedes Cafe habe eine Backstube, in der selbst gebacken wird wie Katrin Groth mit einer Leseprobe berichtete. Und auch das Singen spielt eine große Rolle, die Musikfeste in den baltischen Staaten ziehen nicht nur tausende Besucher an, sie bringen auch viele Hundert Sänger auf die Bühnen. Schließlich war die Musik Volksgut und Bestandteil der Identität während der russischen Herrschaft. Und dieser Gedanke wird auf äußerst gesellige und wirksame Weise aufrecht erhalten.

Elektronen im Swimmingpool

Vortragsabend zum 125. Geburtstag des Physikers und Nobelpreis-Trägers Wolfgang Pauli

Quantenphysik gilt als eine der faszinierendsten und zugleich rätselhaftesten Disziplinen der modernen Physik. Dr. Robert Löw, stellvertretender Direktor des 5. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart, lud die etwa 180 Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums zu einer gedanklichen Reise in die Welt der kleinsten Bausteine der Materie ein und gab einen sehr guten Überblick über das „Goldene Zeitalter der Physik“ in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. 
 
Der Autor des bekannten Kinderbuchs „Elektronen im Swimmingpool“ hat es geschafft, in gut 55 Minuten und mithilfe von 87 Folien einen sehr gut verständlichen und umfassenden Überblick über Zusammenhänge und die Entwicklung der Quantenphysik zu geben. Herr Dr. Robert Löw forscht an der Universität Stuttgart auf dem Gebiet der Quantenoptik und Rydberg-Atome, einem der spannenden Forschungsfeld unserer Zeit, denn hier werden Grundlagenforschung mit Anwendungen in der Quantentechnologie und Photonik verbunden.
 
Wir danken dem Verein „Brücke nach Osten“ e.V. für die Organisation des Vortrags im Rahmen einer fast zweijährigen Zusammenarbeit mit dem Landesgymnasium. Zu dem Vortrag waren daher auch 20 Gäste des Vereins anwesend. Lutz Häcker-LgH

Wenn die Autobiografie lügt

Canetti-Biograf sprach über den Nobelpreisträger und die kommentierte neue Gesamtausgabe seines Werkes

Lesung (wil) Dreißig Jahre nach Canettis Tod endeten Sperrfristen für seine Aufzeichnungen und für den Hanser-Verlag und Sven Hanuschek war dies Anlass, das Gesamtwerk des nobelpreisgekrönten Autors in einer kommentierten Neuauflage erscheinen zu lassen.

Auf Einladung der Brücke nach Osten sprach und las der bekannte Canettibiograf und Literaturwissenschaftler Sven Hanuschek aus München am Mittwoch im Cafe Nomue im Spitalhof über den Schriftsteller, seine Autobiografie und den Wahrheitsgehalt derselben. Canetti lebte in Wien, Zürich und London, war englischer Staatsbürger und gebürtiger Osmane – er war in eine Zeit voll Veränderungen hineingeboren. Trotzdem ist sein Lebensschicksal typisch für viele jüdische Familien im letzten Jahrhundert. Als Spaniole in Rustschuk im osmanischen Reich, heute dem bulgarischen Russe, geboren verschlug es die Familie alsbald nach Manchester, wo der Knabe eingeschult wurde. Nach dem Tod des Vaters zog die junge Mutter mit den drei Buben nach Wien, schickte Elias in ein schweizer Internat und später nach Frankfurt. So wurde deutsch seine Sprache, nach 1938 England für fast ein Vierteljahrhundert seine Heimat. Grund genug für Canetti, sein Leben als Autobiografie zu verschriftlichen. Und hiermit setzte sich Hanuschek bei seinem literarisch untermauerten Vortrag auseinander. Geschickt kombinierte er markante Stellen aus der Erinnerung des Kindes mit seiner Arbeit als Wissenschaftler. Denn neben den veröffentlichten Büchern wie „Die gerettete Zunge“, „Die Fackel im Ohr“ oder „Die Blendung“ schrieb Canetti Tagebücher und verfasste private Aufzeichnungen. Vieles davon relativiert das Veröffentlichte, manches sollte lange verschwiegen bleiben, um Betroffene zu schützen. So wusste Hanuschek über brisante Beobachtungen Canettis während seines Aufenthalts in Marrakesch zu berichten, die er in seinen Kurzgeschichten eben nicht erwähnte.

Da Canetti aus der Erinnerung schrieb, sich keiner Hilfsmittel bediente, lassen sich immer wieder Passagen finden, die so nicht stattgefunden haben können. Als Beispiel nannte sein Biograf den Tod des Vaters in England, wo dem Kind eine Erklärung gegeben wurde, die zum Todeszeitpunkt noch gar nicht passiert war.

Hanuschek verstand es hervorragend, das Leben Canettis anhand von Textstellen und darüber hinausgehenden Erzählungen aufzuzeigen, dabei aber auch die Arbeit eines Biografen, der er seit Jahrzehnten ist, sichtbar zu machen, so dass die Zuhörer mehr als nur eine Lesung erleben durften.

Die Digedags

Am 10. Juli 2025 hielt Dr. Friske am Landesgymnasium für Hochbegabte (LGH) einen spannenden Vortrag über das DDR-Comic „Mosaik“ und seine ersten Helden, die Digedags. Die Veranstaltung fand in Zusammenarbeit mit dem Brücke nach Osten e.V. statt und erinnerte an den 100. Geburtstag des Mosaik-Schöpfers Hannes Hegen.

Dr. Friske erzählte von der Entstehung des Comics, seinem unpolitischen Charakter, den großen Auflagen und der Bedeutung der Digedags für Generationen junger Leserinnen und Leser in der DDR. Auch das Ende der Digedags und der Übergang zu den Abrafaxen wurde erläutert.

Die Schülerinnen und Schüler zeigten großes Interesse, stellten viele Fragen und konnten anschließend in historischen Heften blättern. Das Mosaik feiert im Dezember 2025 sein 600. Heft und 75-jähriges Jubiläum. PeWi

Ferdinand Lassalle – Extravaganter Arbeiterführer

Vortrag von Jürgen Schmidt (Museum Karl-Marx-Haus, Trier)

Zum 200. Geburtstag Ferdinand Lassalles lud der Verein Brücke nach Osten zu einem besonderen Vortrag ein. Jürgen Schmidt, Historiker am Museum Karl-Marx-Haus in Trier, widmete sich in seinem Beitrag dem schillernden Mitbegründer der deutschen Arbeiterbewegung unter dem Titel „Ferdinand Lassalle – Extravaganter Arbeiterführer“.

In drei Abschnitten – Wer war Ferdinand Lassalle? Welche Rolle spielte Breslau? Und warum an ihn erinnern? – zeichnete Schmidt ein eindrucksvolles Porträt eines Mannes, der gleichermaßen genial wie widersprüchlich war. Lassalle, 1825 in Breslau geboren, fiel schon früh durch Intelligenz, Eitelkeit und Ehrgeiz auf. Er fälschte Zeugnisse, glänzte in Reden und Prozessauftritten, verteidigte eine Gräfin ohne juristische Ausbildung und gründete schließlich 1863 den Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) – die Keimzelle der späteren SPD. Trotz seiner bürgerlichen Herkunft und seines luxuriösen Lebensstils wurde er zur Identifikationsfigur der Arbeiterschaft.

Schmidt beschrieb Breslau als Ausgangspunkt einer privilegierten, aber politisch wachen Jugend. Hier erhielt Lassalle seine Bildung, hier prägten ihn liberale Strömungen – doch wirkliche Heimat blieb die Stadt für ihn nie.

Tragisch endete sein Leben 1864 in Genf, wo er sich in einem Duell um eine Frau tödlich verwunden ließ. „Ein bürgerlicher Tod“, so Schmidt, „und doch typisch für Lassalle – getrieben von Stolz, Leidenschaft und Pathos.“

Warum also an ihn erinnern? Für Schmidt liegt die Antwort in Lassalles Pionierrolle: Er war der erste, der die Arbeiterschaft als eigenständige politische Kraft verstand. Mit charismatischer Rhetorik, klaren Forderungen und organisatorischem Talent legte er den Grundstein für die politische Selbstvertretung der Arbeiter.

Karl Marx schrieb 1868 über ihn: „Nach fünfzehnjährigem Schlummer rief Lassalle – und dies bleibt sein unsterbliches Verdienst – die Arbeiterbewegung wieder wach in Deutschland.“

Zweihundert Jahre nach seiner Geburt bleibt Ferdinand Lassalle damit eine faszinierende und ambivalente Figur – ein früher Star der politischen Bühne, der mit Geist, Charisma und Widerspruchsgabe Geschichte schrieb. PeWi

Pressebericht: „Wirbel im kalten Nichts“ – Prof. Dr. Gasenzer begeistert Schüler des LGH

Gestern (10.April) durften fast 200 Schülerinnen und Schüler des Landesgymnasiums für Hochbegabte (LGH) in Schwäbisch Gmünd einen faszinierenden Vortrag von Prof. Dr. Thomas Gasenzer erleben. Der Vortrag, organisiert vom Verein „Brücke nach Osten e.V.“ in Kooperation mit dem LGH, war dem 200. Geburtstag von Gustav Kirchhoff gewidmet. Das Thema des Abends: „Wirbel im kalten Nichts“ – eine spannende Reise in die Welt der Quantenphysik und ihre modernen Anwendungen.

Vom historischen Kirchhoff zu modernen Quantenphänomenen
Prof. Gasenzer begann den Vortrag mit einer Würdigung von Gustav Kirchhoff und seinen bahnbrechenden Arbeiten in der Physik, darunter die bekannten Kirchhoffschen Regeln zur Analyse elektrischer Stromkreise. Doch Kirchhoff leistete weit mehr: Gemeinsam mit Robert Wilhelm Bunsen entdeckte er 1861 die Elemente Caesium und Rubidium, was einen wesentlichen Beitrag zur modernen Astronomie leistete. Das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz und die Entstehung des Schwarzen Körpers in der Quantenmechanik fanden ebenfalls Erwähnung.

Quantenphysik und Bose-Einstein-Kondensate
Der spannende Übergang zur modernen Physik brachte Prof. Gasenzer dazu, das Konzept der Bose-Einstein-Kondensate vorzustellen. Diese spezielle Form der Materie wird bei extrem niedrigen Temperaturen erzeugt und zeigt faszinierende Eigenschaften, die auch unser Verständnis von Quantenphänomenen beeinflussen. Am Ende des Vortrags sprach er von einer Theorie, die das gesamte Universum als ein riesiges Bose-Einstein-Kondensat betrachten könnte.

Begeisterung und Zukunftsperspektiven
Der Vortrag endete mit begeisterten Ovationen der Schüler, die von Prof. Gasenzers anschaulichen Erklärungen und umfassenden Ausführungen beeindruckt waren. Es war ein voller Erfolg, der nicht nur einen historischen Rückblick auf die Physik ermöglichte, sondern auch einen spannenden Ausblick auf die neuesten Entwicklungen in der Quantenmechanik bot. Der Vortrag hat das Interesse der jungen Generation an den Naturwissenschaften geweckt und gezeigt, wie wichtig es ist, die nächste Generation für die Herausforderungen der Zukunft zu begeistern.

Wir danken Prof. Dr. Gasenzer für diesen inspirierenden Abend und freuen uns schon auf kommende Veranstaltungen PeWi

Pressebericht über den Vortrag von Dr. Freistetter

Ein hochinteressanter Vortrag zu Ehren von Prof. Benoît Mandelbrot fand in der Aula des Landesgymnasiums für Hochbegabte statt. Unsere Vorstellung von Chaos ist oft geprägt von einem Raum, der mit Objekten überfüllt ist, wild durcheinandergewürfelt und unstrukturiert. Doch die Aula bot ein anderes Bild: Sie war nicht überladen, sondern nur sporadisch besetzt – ein unerwartetes, fast geordnetes Chaos.

Um das Konzept des Chaos zu veranschaulichen, führte Dr. Freistetter ein einfaches Experiment durch: Er warf einige Kügelchen in eine Schüssel. Je nach Lage der Schüssel blieben die Kugeln entweder darin oder prallten ab – ein verblüffend einfaches, aber effektives Modell für chaotische Systeme. Unser 1. Vorsitzender übernahm dabei unbewusst die Rolle eines Lorenz-Attraktors, indem er die abgeprallten Kügelchen stets aufsammelte und damit das scheinbare Chaos wieder in geordnete Bahnen lenkte.

Chaos begegnet uns in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens, oft ohne, dass wir es bewusst wahrnehmen. Besonders eindrucksvoll war Dr. Freistetters Beispiel des menschlichen Herzens: Wäre unser Herzschlag nicht von einem gewissen Maß an Chaos geprägt, wäre unsere Lebenserwartung deutlich niedriger. In diesem Sinne ist das Chaos nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Voraussetzung für Ordnung – und vielleicht sogar für die Fähigkeit, Menschen in unser Herz zu schließen. (PeWi)

Pressebericht: Beeindruckende Lesung mit Frau von Bechtolsheim begeistert Publikum

Am 13 März 2025 fand eine eindrucksvolle Lesung mit Frau von Bechtolsheim statt, die zahlreichen Zuhörer in ihren Bann zog. Fast 100 Interessierte, darunter rund 30 Schülerinnen und Schüler des Parler-Gymnasiums sowie Gymnasiasten aus Brünn, nahmen an der Veranstaltung teil.

Im Mittelpunkt stand das Buch Mein Großvater war kein Attentäter, in dem die Autorin die Geschichte ihres Großvaters, Claus Schenk Graf von Stauffenberg, beleuchtet. Sie ging besonders auf die Erinnerungen der Familie Stauffenberg ein, insbesondere die ihrer Großmutter, der Ehefrau von Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Dabei hob sie die Bedeutung des 20. Juli hervor und bot wertvolle historische Einblicke. Die Veranstaltung regte zum Nachdenken an und ermöglichte den Teilnehmern eine gemeinsame Reflexion.

Während die jungen Zuhörer eher zurückhaltend waren, stellten vor allem die erwachsenen Teilnehmer Fragen und diskutierten mit der Autorin. Die Lesung hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und zeigte die Relevanz historischer Themen für die Gegenwart.

Dank an die Teilnehmer Ein herzlicher Dank gilt Frau von Bechtolsheim für ihre fesselnde Lesung sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Interesse. Diese Veranstaltung unterstreicht die Bedeutung der Auseinandersetzung mit Geschichte und den Austausch darüber. (PeWi)

Pressebericht: Erfolgreiche Lesung mit Prof. Dr. Achim Bubenzer am LGH Schwäbisch Gmünd

Am 20. Februar 2025 fand in der Aula des Landesgymnasiums für Hochbegabte (LGH) Schwäbisch Gmünd eine inspirierende Lesung mit Prof. Dr. Achim Bubenzer statt. Die Veranstaltung wurde vom Verein Brücke nach Osten e.V. in Kooperation mit dem LGH organisiert und zog rund 200 Schüler sowie 20 Gäste an – darunter Mitglieder des Vereins und Vertreter von Omas for Future.

Unter dem Titel „Opa, du hast es doch gewusst!“ sprach Prof. Bubenzer über die Verantwortung der älteren Generationen im Umgang mit dem Klimawandel. Er zeigte eindrucksvoll, dass bereits vor Jahrzehnten wissenschaftliche Erkenntnisse über die Erderwärmung vorlagen, aber politisches Handeln oft ausblieb.

Besonders bewegend war sein Verweis auf den tschechischen Schriftsteller und Politiker Václav Havel, dessen Worte zur Hoffnung die Zuhörer nachdenklich stimmten:

 „Hoffnung ist eben nicht Optimismus. Sie ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat – egal, wie es ausgeht.“

Mit diesem Zitat betonte Bubenzer, dass es nicht nur darum gehe, an ein gutes Ende zu glauben, sondern vielmehr darum, sich aktiv für Veränderungen einzusetzen – unabhängig vom Ausgang.

Die anschließende Fragerunde zeigte das große Interesse der Schüler an den Themen Nachhaltigkeit, Verantwortung und den Handlungsmöglichkeiten jedes Einzelnen. Kritische Fragen zur Rolle von Wirtschaft und Politik wurden ebenso diskutiert wie persönliche Handlungsspielräume.

Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig es ist, Wissenschaft und junge Menschen zusammenzubringen, um eine gemeinsame Verantwortung für die Zukunft zu entwickeln.

Der Verein Brücke nach Osten e.V. dankt Prof. Bubenzer für seine eindrucksvolle Lesung sowie dem Herrn Häcker stellv. Leiter des LGH für die Kooperation und freut sich auf weitere inspirierende Veranstaltungen.(PeWi)